Einer der wichtigsten Ansätze der Therapie ist die Wiederherstellung einer gesunden Energieproduktion im Körper und basiert unter anderem auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Mitochondrien Medizin. Die regenerative Mitochondrien Medizin [1] ist eine anerkannte, wissenschaftlich fundierte Therapieform in der Humanmedizin. 

Der direkte ursächliche Zusammmenhang zwischen funktional gestörte Mitochondrien (Mitochondriopathie) und Fruchtbarkeitsstörungen wurde von Forschern, in deren Studienergebnissen nachgewiesen. Jede Krankheit oder disfunktionaller Stoffwechsel zeigt sich auf zellulärer Ebene und wird durch eine regenerative Mitochondrien Therapie positiv beeinflusst. 

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Die hohe mitochondriale Masse in der Eizelle (200.000 Mitochondrien), steht in direktem Zusammenhang mit der Fähigkeit der Eizelle, die frühen Stadien der Embryonalentwicklung zu unterstützen. Tatsächlich hängen die subtilen energetischen und metabolischen Modifikationen, die für jeden der Schlüsselschritte der frühen embryonalen Entwicklung notwendig sind, stark von der mitochondrialen Belastung und Aktivität der Eizelle ab. Beispielsweise hängt die epigenetische Reprogrammierung von den metabolischen Cofaktoren ab, die vom mitochondrialen Stoffwechsel produziert werden, und die reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die aus der mitochondrialen Atmungskette stammen, sind für die Regulation der Zellsignalisierung im Embryo unerlässlich. All diese Erkenntnisse haben Wissenschaftler auch dazu veranlasst, die Mitochondrien als potenziellen Biomarker für die Eizellenkompetenz und die Lebensfähigkeit von Embryonen sowie als Schlüsselziel für zukünftige potenzielle Therapien zu betrachten. [2]

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Eine weitere wichtige Rolle für den Erhalt von funktionalle Mitochondrien, spielt richtiges Nährstofftiming. Die präovulatorische Proteinrestriktion führt zu einem veränderten Aminosäurestoffwechsel, einer abnormen mitochondrialen Ultrastruktur des Kumulus-Oozytenkomplexes und einer differenzierten Oozytenexpression von Genen, die mit der mitochondrialen Biogenese zusammenhängen. [3]

Die Orthomolekulare Medizin ist Teil der integrativen Medizin. Die Orthomolekulare Therapie umfasst die Änderung der Aufnahme von Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, Fettsäuren und anderen stoffwechselaktiven Substanzen, um die wirksamsten Dosierungen zu finden. Der orthomolekulare Ansatz hat die Entwicklung mehrerer Behandlungen beeinflusst, darunter die Verwendung von intravenösem Vitamin C bei Krebs und Sepsis, Vitamin B6 bei Autismus, Zink bei Essstörungen, EFAs bei ADHS, etc.

Als Beispiel, das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine der häufigsten endokrinen Erkrankungen. PCOS betrifft jede fünfte Frau im gebärfähigen Alter. Ein hormonelles Profil mit Bestimmung der Hormonwerte ist ein erster Schritt. Darüber hinaus, aus der orthomolekularen Therapiesicht ist die individuelle Dosierung mit Mikronährstoffen wie: Vitamin D, Myo-Inositol (Vitamin B8), Vitamin B12, Magnesiumcytrat, Zink und Omega3-Fettsäuren sinnvoll. Die Orthomolekulare Medizin [4] ist nicht nur ein Modell zur Behandlung von Krankheiten, sondern befasst sich im Wesentlichen damit, optimale Gesundheit und Wohlbefinden zu erreichen und zu erhalten.

Der Verlust von Eizellen und Follikeln und die verminderte Qualität der Eizellen tragen zur altersbedingten Alterung der Eierstöcke und zur Unfruchtbarkeit bei. Die Anhäufung freier Radikale im Alter, führt zu DNA-Mutationen, Proteinschäden, Telomerverkürzung, Apoptose und beschleunigter Alterung der Eierstöcke. Ein oxidatives Ungleichgewicht führt zu Anomalien der zellulären Biomoleküle. Außerdem wird vermutet, dass Glykosylierungsprozesse in einer Zelle, die zur Bildung von Verbindungen namens AGEs (Advanced Glycation End Products) führen, ebenfalls für die Zellalterung verantwortlich sind. Sie tragen direkt zur Schädigung von Proteinen bei, lösen eine Kette von Reaktionen mit oxidativem Stress aus und verstärken Entzündungsreaktionen.

Die endogenen AGEs werden im Körper durch chemische Reaktionen gebildet. Exogene Quellen von AGEs sind die Ernährung und das Rauchen. AGEs gehören zu den wichtigsten Zwischenprodukten, die an verschiedenen Krankheiten beteiligt sind, wie z. B. metabolisches Syndrom, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alterung der Eierstöcke, Entzündungen, neurodegenerative Erkrankungen und PCOS.

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In jüngster Zeit wurde die Rolle der Mitochondrien und Telomere im Alterungsprozess und beim Verlust der reproduktiven Funktionen besonders hervorgehoben. Ebenso, wurden die potenziellen Mechanismen von CoQ10 und Resveratrol bei der Verbesserung der altersbedingten Verschlechterung der Eizellenqualität eng mit Antioxidantien, der Verbesserung der mitochondrialen Funktion, der Autophagie, der Anti-Apoptose und der Regulierung des Immun- und Endokrinsystems wissenschaftlich nachgewiesen. [5] [6]

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Die Fruchtbarkeit hängt auch von einem rezeptiven Zustand der Gebärmutterschleimhaut ab, der von hormonellen und anatomischen Anpassungen sowie vom Immunsystem beeinflusst wird. Das Mikrobiom beeinflusst die lokale und systemische Immunität. [7]

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Die neuen Erkenntnisse des reproduktiven Mikrobioms, sind eine der aufregendsten Neuerungen in der Wissenschaft der Reproduktionsmedizin. Es ist bereits bekannt, dass das Mikrobiom des Darms eine sehr wichtige Rolle für die reproduktive Gesundheit der Frau spielt.

Was allerdings relativ neu ist, sind die Erkenntnisse über das Reproduktive Mikrobiom an verschiedenen anatomischen Stellen. Damit gemeint sind: das Mikrobiom der Vagina, der Gebärmutter und des Endometriums, der Eierstöcke, der Plazenta und des Fötus während der Schwangerschaft. Diese beeinflussen die vaginale Gesundheit, aber auch die Fruchtbarkeit, Krankheiten wie Endometriose, das Östrogengleichgewicht, oder den Ausgang einer Schwangerschaft. Es ist ebenso bekannt, dass die Mechanismen, die für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Schwangerschaft einschließlich der epigenetischen Regulierung und der Immunanpassung - direkt von lokalen Mikroorganismen (Vagina, Zervix, Endometrium, Eierstöcke und Plazenta) beeinflusst werden.  [7a]

Wie können wir eine solide Grundlage für die Kindergesundheit schaffen, und zwar von der Zeit vor der Empfängnis über das Jugendalter bis hin zum Erwachsenenalter? Ein entscheidender Faktor könnte die Epigenetik sein. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass nicht nur Makronährstoffe, sondern auch Mikronährstoffe eine wichtige Rolle bei der epigenetischen Programmierung der Gesundheit der Nachkommen spielen. Es wurde nachgewiesen, dass Methyl-Donatoren wie Folsäure und Vitamin B12 in der Ernährung oder in Nahrungsergänzungsmitteln starke Auswirkungen auf die DNA-Methylierungsmuster haben und die metabolische und psychologische Gesundheit beeinträchtigen können. [8]

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Die Art und Zusammensetzung der Lebensmittel bilden die Grundlage für die Verfügbarkeit und Menge von Energie auf Zellebene, Makro- und Mikronährstoffen und wachstumsfördernden Faktoren in einer Ernährung. Sie bildet die Grundlage für den Zusammenhang zwischen Lebensmitteln, Gesundheit und Krankheit. Nährstoffe und bioaktive Nahrungsbestandteile können den DNA-Methylierungsstatus, Histonmodifikationen und Chromatin-Umbau reversibel verändern, in der Folge, die Genexpression verändern und einen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit haben.

Hohe Nährstoffdichte, begleitet von Probiotika, Präbiotika, Enzyme und sekundären Pflanzenstoffe in ihren täglichen Ernährungsprinzipien sind wichtige Bestandteile des Ernährungsmodels, die in der MITOPY Methode enthalten sind. Diese und weitere Faktoren wie: Qualität der Zutaten und Speisen, dessen schadstoffarme Zubereitungsart, verdauungsoptimierte Reihenfolge der Speisen und optimales Nährstofftiming sind weitere wichtige Grundlagen für die Voraussetzungen um eine gesunde Fortpflanzung zu gewährleisten.

Unter den verschiedenen wirksamen Pflanzen der Phytotherapie für die Behandlung verschiedener weiblicher Fortpflanzungsstörungen, wurden in der Forschung 11 Pflanzen mit positiven Auswirkungen auf die weibliche Fruchtbarkeit untersucht. Aufgrund des Vorhandenseins verschiedener Verbindungen wie Polyphenole mit zahlreichen biologischen Aktivitäten, sind diese Pflanzen wirksam bei der Vorbeugung und Behandlung vieler Fortpflanzungsstörungen wie PCOS, Endometriose, Ovarielleinsuffizienz, Hyperprolaktinämie, oder Beckenentzündungen (PID). Die pflanzliche Medizin/Phytotherapie gilt als geeignete Fruchtbarkeitstherapie, da sie verschiedene Verbindungen mit phytoöstrogener, antioxidativer und ernährungsphysiologischer Wirkung enthält. [9]

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Die Ausleitung von Giftstoffen aus dem Körper ist ein wesentlicher Bestandteil der naturheilkundlichen Medizin. Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen, bei denen keine Krankheit diagnostiziert wurde, können mit der Ansammlung von Giftstoffen zusammenhängen. Die Tendenz zur Verbesserung der Leberentgiftungswerte steht im Einklang mit der Hypothese, dass eine verbesserte Entgiftungskapazität der Leber zu einer höheren Fruchtbarkeit beitragen kann. [10]

Innerhalb der MITOPY Therapie tragen die einzelnen Therapieinhalte  dazu bei, dass auch eine hormonelle Regeneration und Balance auf natürlichen Wege eingeleitet wird. Hier spielen auch Faktoren wieErnährung eine wichtige Rolle. Zu den Nahrungsmitteln, die den Hormonhaushalt ausgleichen können, gehören verschiedene fetthaltige Lebensmittel, die kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren enthalten. 
Essenziellen Fette sind nicht nur grundlegende Bausteine für die Hormonproduktion, sondern wirken auch entzündungshemmend, kurbeln den Stoffwechsel an und fördern die Gewichtsabnahme. Zu den entzündungshemmende, hormonbildende gesunden Fette gehören Kokosnussöl, Avocados, Butter aus Weidehaltung,  und Wildlachs.
Eine gesunden Progesteronspiegel unterstützt die Omega-6-Fettsäure namens Gamma-Linolensäure (GLA). GLA ist in Nachtkerzenöl, Borretschöl und auch in Hanfsamen enthalten. [11]

Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Unfruchtbarkeit und Lebensstil. Änderungen des Lebensstils, wie eine gesündere Ernährung und mehr körperliche Aktivität verbessern die allgemeine und reproduktive Gesundheit und erhöhen die Schwangerschaftsraten. 

Darüber hinaus tragen Übergewicht, eine unausgewogene Ernährung, eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Transfetten, Kohlenhydraten und Zucker, Bewegungsmangel, Rauchen, Depressionen, Angstzustände und Stress zur Unfruchtbarkeit bei. Die Forschung hat gezeigt, dass Ernährung und Lebensstil wichtige Faktoren sind, die die Fruchtbarkeit beeinflussen.

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Interventionen mit Ernährungs- und Lebensstilempfehlungen führten nach drei Monaten bei unfruchtbaren Frauen zu einer signifikanten Erhöhung der Eizellenzahl, der Zahl der reifen Eizellen, der Embryozahl, der Embryoqualität, der Fruchtbarkeit und der Schwangerschaftsrate. Darüber hinaus verbesserte eine sechsmonatige Lebensstilintervention den reproduktiven Hormon- und Fettstoffwechsel und verringerte das Volumen des linken und rechten Eierstocks, was die Menstruationserholung, den Eisprung und die Schwangerschaftsrate bei übergewichtigen und unfruchtbaren Frauen erhöhte. Die Lebensstilinterventionen verbesserten auch die allgemeine sexuelle Funktion bei unfruchtbaren Frauen. [12]